Donnerstag, September 21, 2006

Securitysystem Israel


Am 11.09 ueberquerten wir den suedlichsten der drei Grenzuebergaenge zwischen Jordanien und Israel, welcher am Roten Meer zwischen den Staedten Aqaba und Eilat liegt. Vom Moment der Annaeherung an die israelische Grenze ist uns aufgefallen, dass der Begriff Sicherheit hier eine andere Dimension annimmt. An der Grenze werden die Muelleimer regelmaessig auf verdaechtige Inhalte untersuch. Bevor man in einen Busbahnhof, Museum, Supermarkt, Shopping-Center oder Basar geht, wird man mit einem Metalldetektor untersucht und muss die Taschen vorzeigen. Im Zug gibt es keine Muelleimer sondern nur Muelltueten. Das Putzpersonal der Flugzeuge wird ebenfalls vor betreten der Maschine eingehend untersucht ...

Aufgrund unserer syrischen Visa und Stempeln in den Reisepaessen wurden wir komplett gefilzt. Viele Fragen, Bodycheck und Durchsuchung des gesamten Gepaecks, inkl. Oeffnung von Konserven und Proben von Shampoo & Haargel. Nach drei Stunden hatten wirs dann geschafft. Gestern (20.09) beim ausreisen die ganze Prozedur nochmal, wobei diesmal der Schwerpunkt beimt getrennten Ausfragen lag, was auch insgesamt weit ueber eine Stunde dauert und aufgrund der teilweise doofen und wiederholten Fragen aeusserst anstrengend war. Johannes wurde an einem Counter gegenueber verhoert und ich musste lachen als ich zu ihm rueberschielte, weil er, mittlerweile veraergert aufgrund der wiederholten Fragen, wild mit den Haenden fuchtelte. Bei mir wechselten die Fragenden zwischendurch und zogen sich zur Beratung zurueck. Da ich nichts Schriftliches ueber meine Augenlaser OP in Istanbul dabei hatte, musste ich mit den Sicherheitsbeamten an einen PC gehen und ihnen entsprechende eMails zeigen. Der Flug war dann ganz witzig, weil wir uns mit nervigen Fragen zu toppen versuchten. Hier eine Auswahl:
- Warum bist Du nach Israel gereist?
- Weshalb warst Du in Syrien?
- Was hast Du in Syrien gemacht?
- Kennst Du jemanden in Syrien?
- Weshalb hast Du Dich dazu entschieden auf dem Landweg zu reisen?
- Welchen Beruf hast Du?
- Wie teuer ist in etwa diese Reise?
- Jobst Du? Wie kannst Du die Reise finanzieren?
- Wer hat die Fluege gebucht?
- Was waren Deine Stationen in Israel?
- Welche Beziehung habt Ihr untereinander?
- Woher kennt Ihr Euch?
- Warum fliegst Du nach Istanbul?
- Warum machst Du die OP in Istanbul?

Wenn man diese und noch mehr Fragen insgesamt dreimal von 4 verschiedenen Personen gestellt bekommt, schwillt einem irgendwann mal der Kamm an und man faengt an dumme Antworten zu geben. Jedoch moechte ich an dieser Stelle nicht unerwaehnt lassen, dass wir aufgrund der Situation und Geschichte vollstes Verstaendnis fuer diese Prozeduren haben. Aber Israel ist ja gluecklicherweise mehr als ein Securitysystem. Wir waren 7 Tage lang in Jerusalem, wo wir uns Museen und die klassischen Sehenswuerdigkeiten anschauten, einen Israeli trafen den ich aus Thailand kenne, eine zufaellige Begegnung mit Berliner Jesus-Freaks und ein geplantes Treffen mit meiner Mitbewohnerin und Reispartnerin hatten, Gottesdienste besuchten und es aber insgesamt sehr ruhig angehen liessen. Das selbst zubereitete Fruehstueck ist mittlerweile zu einer Zeremonie geworden. Ausserdem trafen wir interessante Leute in unserem Hostel was der Zeit eine besondere Atmosphaere gab.

Viele Plaetze in Jerusalem sind ob der biblisch-historischen Richtigkeit umstritten und somit, jedenfalls hatten wir den Eindruck, gibt es einige Pseudo-Orte, um dort Touristen durchschleusen und mit kitschigen Souvenirs abspeisen zu koennen. Der Kult der um Personen und Orte betrieben wird fanden wir etwas abschreckend. Jerusalem ist religioes ueberladen. Akkustisch ist es wahrzunehmen, wenn man den aufgedrehten zum Gebet rufenden Imam und die vielen Kirchenglocken gleichzeitig wahrnimmt. Das Stadtbild wird natuerlich am meisten von den orthoxen Juden gepraegt, deren Aeusserliches den vielen religioesen Anforderungen entspricht. Die Juden an der Klagemauer zu beobachten ist ein Erlebnis fuer sich.

Die letzten drei Tage haben wir am Strand von Tel Aviv verbracht und kraeftig sonnengebadet, bevor es in kuerze wieder in den Herbst von Old Europe geht.

Donnerstag, September 14, 2006

ueberraschendes Jordanien

Jordanien war mehrfach ueberraschend. Als wir unsere grobe Reiseroute planten, merkten wir, dass wir auf dem Weg nach Israel durch Jordanien reisen muessen, betrachteten es sozusagen als Transitland. Das wir dort mehrere schoen Tage verbringen werden, hatten wir nicht gedacht. Gleich nach der Einreise stellt man fest, dass dieses Land besser entwickelt ist als Syrien. Ordentlich organisierter Grenzuebergang, besseres Verhalten der Verkehrsteilnehmer und als Tourist kann man sich einfacher orientieren.

Amman, die Stadt auf den sieben Huegeln
Amman verblasst historisch gegenueber Damaskus, aber die Zitadelle und das alte roemische Theater sind interessante Sehenwuerdigkeiten. Am zweiten Tag machten wir einen Ausflug zum totem Meer, und es war eine geniale Erfahrung, auf dem warmen Wasser rumzuliegen und sich mit dem Matsch einzuschmieren

Petra
Die mehr als 2000 Jahre alte Stadt, die in Felsen gehauen und mit gigantischen Fassaden versehen wurde. Dort verbrachten wir eine Nacht und einen Tag, an welchem wir bereits sehr frueh aufgebrochen sind, um der Hitze ein wenig zu entfliehen. Gigantische Eindruecke, die allerdings von Massentourismus und Tausend Anfragen, ob man nicht auf einem Esel oder Kamel reiten will, verdorben werden.

Wadi Rum
Wir sollten noch mehr Hitze erleben, denn es standen zwei Tage und zwei Naechte in der Wueste Wadi Rum an. Dabei taten wir uns mit einem netten tschechischen Travellerpaar zusammen. Am ersten Tag waren wir zu Fuss unterwegs und am zweiten liessen wir uns per Jeep durch die Wueste fahren. Beide Naechte verbrachten wir auf dem Sand unter dem Sternenhimmel. Neben viel Sand und tollen Felsformationen sahen wir einen beeindruckenden Sonnenuntergang und einen extrem hellen Vollmond.

und weiter
Im Sueden haben wir am Montag den 11.09 die Grenze zu Israel ueberschritten, was aber aufgrund des syrischen Stempels nicht so einfach werden sollte. Dazu mehr im naechsten Blog

Statistik

Datum - - - von - - - - - - - nach - - - - Kilometer - - Mitnehmer
06.08.2006 Gotha (D) - - -Wien (AU) - - - - 820 - - - - - 1
09.08.2006 Wien (AU) - - Villach (AU) - - - 380 - - - - - 3
10.08.2006 Villach (AU) - Ljubljana (SLO) - -90 - - - - - -2
11.08.2006 Ljubljana (SLO)Zagreb (HR) - - -135 - - - - -1
13.08.2006 Zagreb (HR) - Belgrad (SER) - - 376 - - - - - 2
15.08.2006 Belgrad - - - - Raststaette - - - - 230 - - - - - 2
16.08.2006 Raststaette - - Truckstop - - - - - -70 - - - - - 2
17.08.2006 Truckstopp - - Istanbul (TR) - - -635 - - - - -2
21.08.2006 Istanbul - - - - Burdur - - - - - - -810 - - - Zug (Nacht)
22.08.2006 Burdur - - - - - Bucak - - - - - - - - 45 - - - - - 1
22.08.2006 Bucuk - - - - - - Patara - - - - - - - 280 - -Dolmus Bus
26.08.2006 Patara - - - - Butterfly-Valley - - - 90 - - Dolmus/Boot
28.08.2006 Butterfly-Valley - Goereme - - - - 700 - - - Bus (Nacht)
31.08.2006 Goereme - - - Antakya - - - - - - - 600 - - - Bus (Nacht)
01.09.2006 Antakya - - - Aleppo (Syria) - - - 100 - - - - Bus
02.09.2006 Aleppo - - - - Damaskus - - - - - -360 - - - - Bus
05.09.2006 Damaskus - - Amman (Jordan) - 300 - - - - Bus
07.09.2006 Amman - - - Wadi Musa (Petra) - 280 - - - -Bus
09.09.2006 Wadi Musa - - Wadi Rum - - - - - 100 - - - - Bus
11.09.2006 Wadi Rum - - - - - Eilat - - - - - - - 90 - - - -Bus/Taxi
12.09.2006 Eilat - - - - - - - - Jerusalem - - - - 307 - - - - Bus
18.09.2006 Jerusaelm - - - - - Tel Aviv - - - - - 59 - - - - Bus
20.09.2006 Tel Aviv - - - - - - Istanbul - - - - - -? - - - - - Flieger
22/25.09.2006 Istanbul - - - - Basel-Freiburg - -? - - - - -Flieger
- - - - - - - - - - - Summe Landkilometer - -6.597 - - - -16

Sonntag, September 03, 2006

mystisches Syrien

Spaetestens jetzt sind wir in der arabischen Welt angekommen. Komplett verschleierte Frauen sieht man immer oefter, vertrautes wie Supermaerkte immer weniger. Die Staedte scheinen ein einziger Souqh (Basar) zu sein. Und die Erscheinung eines blonden grossen Europaeers hebt sich von der Masse so stark ab, dass er staendig Stilaugen, Gelaechter und Aufsehen verursacht. Und obwohl es hier eine andere und etwas fremde Welt ist, hat man sich schnell dran gewoehnt und fuehlt sich sicher, was an der Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Leute liegt. Bereits nach 3 Tagen hatten wir von mehreren Passanten Einladungen zu ihnen nach Hause oder Telefonnummern, fuer den Fall das wir, fuer was auch immer, Hilfe brauchen. Wenn man durch die Strassen laeuft hoert man immer wieder "Welcome to Syria". Beantwortet man die Frage "Where are you from" dann auch noch mit "Germany", so wird das mit einem laecheln und respekt erwidert. Heute faellt es mir schwer, die vielen Begegnungen und Impressionen in einen kurzen Bericht zusammenzufassen.

Tuerkei > Syrien
Die letzte Busfahrt von Antakya (Tuerkei) nach Aleppo (Syrien) hatte zwar ein Strecke von lediglich 100 KM, aber sie dauerte ueber 5 Stunden, was an den bekloppt organisierten Grenzuebergaengen liegt. Sowohl an der tuerkischen als auch an der syrischen Grenze scharten sich die Leute an den Zollschaltern, als ob sie von Anstellen und Diskretion nichts gehoert haben. Um so unverschaemter, desto schneller hat man seinen Stempel. Als ich dann endlich mal dran war, nutzte ich die Laenge meiner Arme und streckte sie rechts und links aus, damit keiner gerade mal seine Reisepaesse durchschieben kann. Die ca. 3 KM zwischen den beiden Grenzen waren komplett gefuellt mit LKW, die aus Syrien ausreisten. Weil auch dort das "Gesetz der Unverschaemtheit" herrscht, wird so oft ueberholt und soviel Spuren eroeffnet, bis gar nichts mehr geht und fuer die Fahrzeuge, die nach Syrien einreisen wollen, keine Chance zum durchkommen besteht. Aber irgendwannmal haben wir es dann doch noch geschafft.

Aleppo
Vom Busbahnhof wollten wir mit dem Taxi zu unserer Unterkunft gelangen, allerdings kannte der Fahrer weder das Hotel, noch verstand er unsere englische Stadtkarte. Irgendwann winkte er ab und fuhr davon. Also marschierten wir los und fanden es sogar selbst. Schwierig ist auch, dass die arabische Sprache auch eigene Schriftzeichen fuer Zahlen hat. Beim bezahlen hatten wir einfach unsere Muenzen hingehalten und auf die Ehrlichkeit des Gegenuebers gehofft. Beim ausgiebigen Spaziergang durch die City verloren wir irgendwannmal die Orientierung. Dabei begegneten wir Ali, der unserem Orientierungssinn auf die Spruenge half und uns auch noch zu sich nach Hause einlud. Wir waren zu dritt (ein englischer Backpacker war dabei) und gingen auf die Einladung ein. Wir genossen die Gastfreundschaft und tranken Kaffee (der von der Frau serviert wurde, welche sich aber nicht zu uns gesellte). Ausserdem fuehrte Ali uns Stuecke auf seinem arabischen Saiteninstrument vor und stellte uns stolz seine beiden jungen Soehne vor.

Damaskus
Bereits am naechsten Tag gings weiter nach Damaskus. Die 360 KM mit dem Bus kosten gerade mal 2,50 Euro. Abend, am Busbahnhof angekommen, begegnen wir wieder dem Problem, dass keiner unser Hostel kennt und die Stadtkarte nicht versteht. Zufaelligerweise (zufaellige Begegnungen sind das Salz des Reisens) waren gerade zwei syrische DJ da, die sich unserer Hilflosigkeit annahmen. Wir teilten uns mit ihnen das Taxi und fanden wir deren Hilfe das Hotel. Unterwegs sollten wir uns ein Lied wuenschen. Zwei Minuten spaeter hoerten wir es im Radio, da er seinen Radiosender anrief und den Wunsch weitergab.
Nach dem einchecken gehts wieder auf Stadtentdeckung, diesmal in Begleitung einer Deutschen und einem Portugiesen, die wir im Hostel kennengelernt haben, aber auch schon bald wieder im Chaos des Souqhs verlieren. Beim schlendern begegnen wir einem Syrer der in Deutschland studiert hat und aeusserst erfreut darueber ist, mit uns zu reden. Fast schon obligatorisch sagt er bei der Verabschiedung, dass wir bei Fragen oder Problemen gerne zu ihm kommen sollen.
Dann kehren wir in ein traditionelles Restaurant ein. Ein sehr ueppiges Interieur und syrische Life-Musik werden geboten. Das reichhaltige Menue ist total lecker und wir sitzen in einer geselligen Maennerrunde. Mir ist keiner aufgefallen, der nicht an einer Shisha nuckelte. Wir sind mittendrin, im Orient.

Morgen treffen wir uns mit einem Syrer, den ich aus Berlin kenne. In zwei, oder drei, oder mehr Tagen gehts dann weiter nach Amman (Jordanien), wo weitere interessante Dinge anstehen, die uns bereits von anderen Travellern schmackhaft gemacht wurden.

Montag, August 28, 2006

Gestrandet (TR)

Nachdem wır sovıel gereıst sınd, war es an der Zeıt, endlıch mal Urlaub zu machen. Also schlugen wır unseren Reısefuehrer auf und suchten uns eınen netten Strand (Patara) an der Suedkueste zwıschen Antalya und Dalaman aus. Dazu fuhren wır erst mal 12 Stunden Zug und eıne Stunde Bus. Dann versuchten wır zu Drıtt zu trampen. Wır hatten naemlıch waehrend der Zugfahrt Turça, eınen tuerkıschen Traveller kennengelernt, der auch an dıe Suedkueste wollte. Da es aber nur aeusserst schleppend vorangıng und dıe Sonne uns ganz exotısche Temperaturen zumutete, entschıeden wır uns dazu mıt dem Bus weıterzureısen.

In Antalya (ganz haesslıche Stadt) mussten wır umsteıgen und dachten beım verlassen des klımatısıerten Busses, dass uns eın Schlag trıfft. Es waren dort 48 Grad Celsıus ın der Sonne, dıe heftıgsten Temperaturen dıe ıch je erlebt habe. Zwıschendurch fragte ıch mıch, was wır beı dıeser Hıtze dort unten machen sollten. Aber am Strand laesst sıch fast alles aushalten. Dıe weıte Reıse zu dıesem etwas abgelegenen Strand hat sıch gelohnt. Es ıst naemlıch eıner der wenıgen Sandstraende ın der Tuerkeı, welcher auch noch 18 KM lang ıst und dessen Duenen sıch teılweıse bıs zu zweı KM ıns Land zıehen, ohne Hotels ın unmıttelbarer Naehe. Wır mussten ımmer eıne halbe Stunde durch eınen Olıvenwald und Duenen dorthın laufen. Und dann war der Strand auch noch wuestenleer. Ledıglıch ca. alle 200 Meter hat eın Mensch rumgelegen.

Nach 4 Tagen Patara-Beach war es Zeıt weıterzuzıehen. Wır hatten dem Traveller-Gefluester gelauscht, ın dem Butterfly-Valley ebenfalls als ganz besonderer Strand gehandelt wırd. Nach knapp 3 Stunden Bus- und Bootsfahrt sınd wır dort angekommen. Eın Strand ın eıner genıalen von steılen Felsmassıven umgebenen Bucht, dıe nur mıt dem Boot erreıcht werden kann. Dort ıst ledıglıch eıne Art Campıngplatz und Restaurant vorzufınden. Dıese Eınrıchtungen werden von tuerkıschen freıwıllıgen zumeıst Studenten betrıeben, dıe alle eınen alternatıven Touch aufweısen. Eın klassısches 'Hıppıe-Eldorado' wıe man es auf allen Teılen der Erde fındet. Wır haben jedenfalls dıe 3 Tage und 2 Naechte dort genossen. Nette Leute, tuerkıses Wasser, lecker Essen und Buffet (hatten Halbpensıon).

Jetzt gleıch steht eıne 12-stuendıge Busfahrt an. Es geht nach Kappadokıen, eıne Regıon mıt genıaler Landschaft und vıelen verfallenen Bauten der vergangen Jahrhunderte.

Montag, August 21, 2006

Hans ist da

Bin am Freitag abend schlafen gegangen, und mein Reispartner ist immer noch nicht angekommen. Am Samstag morgen um Sieben Uhr hat es an meiner Tuer geklopft. In den folgenden Zeilen berichtet der "Klopfende" selbst:

Endlich ist aus dem Haenschen ein Hans geworden. Ich habe es geschafft, das Tor zum Orient zu erreichen. Dummerweise ist es mir nicht gelungen, am selben Tag wie Erich (Do) von der bulgarischen Grenze wegzukommen. Als es langsam dunkel wurde, und es unmoeglich schien, ein Mitfahrmoeglichkeit zu finden, entschied ich mich dazu die Nacht, unter einer Hecke in unmittelbarer Naehe der Grenze zu verbringen. Gluecklicherweise blieb ich in dieser Nacht, vor Angriffen der streunenden Hunde verschont, denen ich erst am naechsten Morgen begegnet bin und die mich beinah anfielen.

Gegen Zehn fand ich dann eine Mitfahrmoeglicheit in einem tuerkischen LKW. Die Fahrt war gepraegt von vielen Pausen an tuerkischen Insider Truckstopps. Hinzu kam noch, dass wir aufgrund zu hoher Hitze fuer den Strassenbelag fuer ca. 3 Stunden stoppen mussten. Dann wurde der Fahrer immer komischer. Ploetzlich hiess es, dass er nicht bis nach Istanbul fahren wuerde, sondern bereits ca. 100 KM vorher seine Fahrt beenden wuerde. Ich hoerte staendig nur: "no Problem". Als die bulgarisch-tuerkische Grenze in Sichtweite war, verliess er mich und seinen LKW, und stieg in einen bulgarischen PKW ein, um mir nach seiner Aussage eine Mitfahrmoeglichkeit nach Istanbul zu organisieren. "Sie wuerden mir ueber die Grenze helfen", hiess es dann noch.

Da mir aber alles zu mysterioes war, beschloss ich, diesen Krimi zu verlassen und lief zu Fuss ueber die Grenze, was dank meines deutschen Passes ein Spaziergang war. Auf der tuerkischen Seite wurede ich auf Anhieb von einem sehr sympathischen tuerkischen LKW-Fahrer mitgenommen, der mich mit Zigaretten fuetterte.

Der LKW fuhr natuerlich nicht in die Stadt rein sondern setzte mich irgendwo an einer Autobahnausfahrt dieser ueberdimensionierten Stadt ab. Jetzt musste ich nur noch den Weg zur vereinbarten Unterkunft durch den Grossstadt-Dschungel finden. Irgendwie habe ich das dann auch noch geschafft. Ein geiles Gefuehl, nach dem Krimi endlich mal anzukommen. Thanx God!

Nach zwei Tagen Istanbul geht es jetzt Richtung Sueden. Jetzt mit dem Zug. Zum einen, weil's fast nichts kostet und zum anderen weil man aus dieser Metropole nur schlecht raustrampen kann. Ausserdem warten geniale Straende auf uns.

Johannes

Samstag, August 19, 2006

Megametropole Istanbul

Der Weg ist zwar bei unserer Reise auch gleichzeitig das Ziel, allerdings war es in den letzten Tagen kein leichter, wie es bereits von Xavier Naidoo gesungen wurde.

Mitten in Serbien empfanden wir die Umgebung einer Autobahnraststaette als so reizvoll, dass wir spontan beschlossen dort zu bleiben und im Gruenen zu uebernachten. An der Tanke lernten wir noch ein polnisches Tramper-Paar (Marcin & Kascha) kennen, welches ebenfalls mit uns draussen pennte. Es wurde ein gemuetlicher deutsch-polnischer Austauschabend.

Am naechsten Tag war das vorankommen sehr zaeh. 50 KM trampen, 3 KM laufen, 5 KM Stadtbus, 5 KM trampen und zu guter Letzt ca. 12 KM laufen. Immer auf der Suche nach guenstigen Trampstellen. Dabei war der letzte Fussmarsch sehr interessant, da er zwischen zwei Bergen lag, zwischen denen die Strasse, ein Fluss und eine Eisenbahnlinie verlief und uns zu einem Truckstopp fuehrte. Dort uebenachteten wir wieder draussen und schliefen nach so vielen Kilometern zu Fuss natuerlich hervorragend.

Von den europaeischen Staedten hatten wir genug und beschlossen Sofia und Thessaloniki auszulassen und direkt Richtgung Istanbul zu fahren. Am Donnerstag (17.08) wurden wir zu zweit in einem LKW bis zur bulgarischen Grenze mitgenommen. Wir entschieden, getrennt bis nach Istanbul (ca. 600 KM) zu reisen, da man alleine besser wegkommt.

Ich bin mittlerweile per LKW und einem Reisebus gut erhalten in Istanbul angekommen und habe die bisher abenteuerlichste Strecke hinter mich gebracht. Mit verruchten Truckstopps, auffaelliger Polizeipraesenz entlang der bulgarischen Strasse und einem eingeschuechterten Sicherheitsgefuehl.

Als ich hier in der vereinbarten Unterkunft eincheckte, war der Johannes noch nicht da, auch 12 Stunden spaeter noch nicht. Ich hoffe, dass er seinen Weg macht und das die gemeinsame Reise weitergeht ...

Sonntag, August 13, 2006

graues Belgrad (Serbien)

Wır haben wıeder mal ganz nette Fahrer erwıscht. Zuerst Grga, der frueher selbst durch dıe Welt getrampt ıst und uns aus Zagreb raus an dıe Mautstelle gefahren hat. Dort wurden wır dann von Mıscha mıtgenommen. Eın ın der Schweız lebender junger Serbe, der den Sommer ımmer ın seıner alten Heımat verbrıngt. Er war so nett, uns dırekt an der Unterkunft ın Belgrad abzusetzen.

Belgrad hatte uns anfangs gar keınen Spass gemacht sondern sogar eınen leıchten Schock verpasst. Dıe 1,5 Mıo. Eınwohner Stadt begruesst eınen mıt grossen grauen Wohnblocks und Slums am Stadteıngang. Da wıll man am besten gleıch wıeder raus. Aber wır blıeben sogar zweı Naechte und waren ınsgesamt doch beeındruckt von der Metropole. Dıe Berlıner Gegensaetze sınd eın Wıtz gegen das, was ın Belgrad zu beobachten ıst. Es sınd ausserdem auch noch eınzelne zerbombte Gebaeude der NATO-Angrıffe von 1999 zu sehen.

Dıe kleınen Gassen ın der Innenstadt lassen sogar eınen ıtalıenıschen Flaır aufkommen. Innenstaedte werden bekanntlıch oft zum shoppen und flanıeren verwendet. Dıe Belgrader Haupteınkaufsstrasse aber haelt auch noch gleıchzeıtıg als Laufsteg her. Vıele huebsche Damen, dıe dıe ganze Bandbreıte der Modeaccessoırs ausspıelen sınd dort zu beobachten. Wahrscheınlıch ıst es auch teılweıse wegen den "grauen Gebaeuden" so auffaellıg.

Beı Belgrad flıessen zweı grosse Fluesse zusammen, dıe Donau und dıe Sava. Und genau an dıeser Stelle ın der Stadt befındet sıch eın grosser Burg- und Parkkomplex. Als wır uns dass angeschaut hatten, konnten wır gleıchzeıtıg unseren ersten kompletten "blauer Hımmel Tag" genıessen.

verregnetes Zagreb (Kroatien)

Am Freitag (11.08) ging es von Ljubljana nach Zagreb. Eine Strecke von lediglich 140 Kilometern, fuer die aber fast der ganze Tag draufging. Nachdem wir an der Stadt-Tanke nicht wegkamen und nach einem Blick in die Karte feststellten, dass es bis zur Autobahnraststaette ein Fussmarsch von lediglich ca. 30 Minuten ist, entschieden wir uns trotz Regen dorthin zu laufen. Da wir uns den Weg aber nicht gut genug eingepraegt haben, wurde daraus ein verzweifelter 2-Stunden-Marsch mit riesen Umwegen. Als ob der Regen nicht schon romantisch genug war, mussten wir auch noch feststellen, dass die Raststaette von einem kleinen Fluss umgeben ist, den wir - wo wir sowieso komplett nass waren - dann mit Schuhen durchquerten. Schon wieder alles nass ...

Bis auf Stau verlief die Reise dann doch noch geschmeidig. Ivo, der nette Kroate, fuhr uns direkt vor das Hostel in Zagreb. Waehrend der Fahrt beauftragte er per Telefon seinen Sohn, im Internet eine guenstige Unterkunft fuer uns zu suchen und eine Reservierung vorzunehmen.

Der naechste Tag war schon wieder komplett verregnet, der uns mittlerweile zu vertraut und unangenehm war, als dass wir das trocknene Hostel verlassen haetten. Also war lesen, schlafen und faulenzen angesagt. Und natuerlich wieder mal Schuhe trockenfoehnen. Abends hatten wir mit paar Italienern zusammen gekocht, bzw. haben sie den ganzen Job gemacht und wir uns lediglich an den Kosten beteiligt. Es gab lecker Pasta!

Somit haben wir zwar zwei Naechte in Zagreb verbracht, aber nicht die Stadt gesehen. Aber die Zeit mit den Leuten im Hostel war angenehm und es warten noch viele weitere Staedte auf uns.